Angebote Psychotherapie

Jeder Mensch begegnet im Laufe seines Lebens immer wieder Herausforderungen, die zu Krisen führen können. Das Leben besteht immer aus Höhen und Tiefen. Manchmal müssen wir erst Tiefen durchlaufen und uns dann wieder nach oben arbeiten, um einen Überblick zu haben. Gelingt dieser Prozess, dann werden wir neue Perspektiven einnehmen können. Manche Herausforderungen übersteigen unsere Bewältigungsmöglichkeiten oder aber wir tragen Anlagen in uns, die uns verletzlich machen für psychische Erkrankungen. Dann kann die Notwendigkeit bestehen professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

» Die Vergangenheit und die Erinnerung haben eine unendliche Kraft. «
Wilhelm von Humboldt über die Vergangenheit

Belastenden Erinnerungen aus der Vergangenheit reichen häufig in unserem Bewusstsein in die Gegenwart und Zukunft herüber und erzeugen Krankheitssymptome sowie belastende Erinnerungsnetzwerke. Gleiches gilt aber auch für unsere Stärken und Ressourcen, die wir in der Vergangenheit erworben haben. Mit meinem therapeutischen Arbeitseinsatz und Weltbild möchte ich meinen KlientInnen eine hilfreiche Unterstützung geben, Stärken und Ressourcen zu identifizieren und auszubauen, um damit belastendes Erinnerungsmaterial neu zu verarbeiten, mit dem Ziel seelische Gesundheit zu entwickeln, zu erneuern und zu festigen.

Auch bei neuen und häufig plötzlich bzw. unerwartet auftretenden Ereignissen wie Verlusten, Trennungen, Unfällen, Gewalterfahrungen, Naturkatastrophen und Diagnosen oder Folgen von schweren Erkrankungen wird unser Gleichgewicht von lebensgeschichtlich erworbenen Stressoren und Ressourcen oft empfindlich gestört. Auch hierbei kommt bei der Bearbeitung der daraus resultierenden belastenden Erinnerung dem Einsatz von Ressourcen eine erstrangige Bedeutung zu, um unser Gleichgewicht wiederherzustellen. 

Die Bezeichnung Psychotherapie (altgr. psycho ,Seele‘ und therapía ,heilen‘) steht als Oberbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren und Methoden, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel auf die Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten, Leidenszutänden und Verhaltensstörungen zielen. Dabei finden wissenschaftlich fundierte Verfahren und Methoden sprachlicher und nicht-sprachlicher Kommunikation systematische Anwendung.

In Deutschland wird seit Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts die Behandlung von psychischen Erkrankungen durch die „Richtlinien für Psychotherapie“ geregelt. Darin sind die Kriterien für eine wissenschaftlich fundierte Behandlung der psychischen Störungen von Krankheitswert (rechtlichen Psychotherapie) geregelt. Die Kosten für derartige Behandlungen werden, wenn ein seelisches Leiden mit Krankheitswert diagnostiziert wird, immer dann von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernommen, wenn der Psychotherapeut oder Arzt entsprechend qualifiziert ist. Hierfür ist nach einem Studium der Psychologie oder Medizin eine psychotherapeutische Zusatzausbildung in einem Richtlinien-Psychotherapieverfahren notwendig.

Es gibt verschiedene Psychotherapieverfahren wie zum Beispiel Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische und psychoanalytische Verfahren, Gesprächspsychotherapie und Systemische Therapie.

Meine Fachkunde habe ich im Richtlinienverfahren Verhaltenstherapie erhalten und habe Zusatzbezeichnungen im Richtlinienverfahren Systemische Therapie und in der Methode Neuropsychologie sowie eine Abrechnungsgenehmigung für die Methode EMDR erworben.

 

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie beinhaltet Veränderungen der Gedankengebung, der damit verbundenen gefühlsbezogenen und körperlichen Prozessen und des daraus resultirenden Verhaltens. Damit ergeben sich auch Veränderungen in der sozialen Umgebung un dem menschlichen Miteinander. Das Ziel ist hierbei, die Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten und die Verbesserung der Selbststeuerung. So versucht die moderne Verhaltenstherapie dem Betroffenen seine Gedanken und Bewertungen bewusst zu machen, diese gegebenenfalls zu korrigieren und in konkrete Verhaltensweisen umzusetzen.

Die Ziele einer Verhaltenstherapie können sein:

  • Lernen zu verstehen, weshalb eine Krise entstanden ist befinden bzw. welches Problem bzw. welcher Lösung bedarf überhaupt vorliegt,
  • Erarbeiten von Strategien zur Problemlösung,
  • erarbeiten von Aufgaben, die außerhalb der Therapie durchführt werden, um neues Verhalten zu trainieren,
  • Erlernen von Achtsamkeit als Grundlage zum Aufbau neuer Verhaltensweisen,
  • Erlernen von Strategien, die auch nach Ende der Therapie weiterhelfen können.

Dieser Prozess setzt immer zu Beginn einer Therapie eine konkrete Anliegens-, Auftrags-, und Kontextklärung voraus.

Mein psychotherapeutische Behandlungsangebot besteht u.a. bei Depressionen, psychosomatischen Erkrankungen, Angst- und Anpassungsstörungen sowie Krisensituationen.

Eine Behandlung ist sowohl für Patientinnen und Patienten gesetzlicher Krankenkassen auf Überweisung als auch für Beihilfeberechtigte und Versicherte privater Kassen möglich. Darüber hinaus bin ich Mitglied im Heilverfahren Psychotherapie der Berufsgenossenschaften

Paar- und Familientherapie kann nur von Selbstzahlern in Anspruch genommen werden.

Traumatherapie mit EMDR
(Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

EMDR ist eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte hoch wirksame traumabearbeitende Psychotherapiemethode. EMDR ist international als eine der effektivsten Methoden zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung von allen wichtigen wissenschaftlichen Leitlinien anerkannt. 2006 wurde EMDR auch vom deutschen wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie als effektive, wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt. Eines der zentralen Elemente der EMDR-Methode ist die „bilaterale Stimulation“, die in verschiedenen Phasen der Behandlung Augenbewegungen oder taktile Stimulation der Hände (Vibrationssteine), enthält. Ein weiteres zentrales Element der EMDR-Methode ist der Aufbau psychischer Kräfte (Ressourcen) und die Bearbeitung belastender (traumatischer) Erlebnisse, die an der Auslösung vieler psychischer Erkrankungen mit beteiligt sind. Diese belastenden Erfahrungen sind nach dem für die EMDR-Methode handlungsleitenden Theoriemodell, dem Modell der adaptiven Informationsverarbeitung, in blockierten bzw. unvollständig integrierten Erinnerungsnetzwerken des Gehirns verankert.

EMDR wurde von Dr. Shapiro in erster Linie zur Behandlung belastender Erinnerungen bei posttraumatischer Belastungsstörung entwickelt. Dennoch zeigt sich die Methode auch bei anderen Störungsbildern, die durch belastende Erlebnisse mit verursacht werden, ebenfalls als wirksam wie z. B. Anpassungsstörungen, traumatischer Trauer nach Verlusterlebnissen, akuten Belastungsreaktionen kurz nach belastenden Erlebnissen und chronischen komplexen Traumafolgestörungen viele Jahre nach schweren Belastungen in der Kindheit.

Neuropsychologische Therapie

Alle Erkrankungen des Gehirns, wie Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Gehirntumoren, entzündliche Prozesse oder multiple Sklerose können neben körperlichen Beeinträchtigungen auch immer zu neuropsychologischen Störungen wie bspw. Störungen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, der Wahrnehmung oder der Handlungsplanung führen.

Diese Störungen führen in der Regel zu massiven Beeinträchtigungen im Alltag und Beruf. Häufig erschweren sie die häusliche bzw. berufliche Wiedereingliederung. Vor allem auch für die Angehörigen des betroffenen Patienten stellen diese neuropsychologischen Störungen eine immense Herausforderung dar. In der Regel findet eine Erstbehandlung bereits in der stationären Rehabilitationsbehandlung statt. Eine Weiterführung dieser neuropsychologischen Behandlung in Form einer ambulanten Therapie ist häufig dringend indiziert.

Die ambulante neuropsychologische Behandlung ist seit 2013 eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Auch Private Krankenversicherungen, Haftpflichtversicherungen und Berufsgenossenschaften übernehmen bei vorliegender Indikation die Behandlung.

Das Angebotsspektrum der neuropsychologischen Behandlung umfasst:

  • neuropsychologische Diagnostik zur Erfassung der vorliegenden Störungen
  • spezifische neuropsychologische Therapie zur Wiederherstellung der vorliegenden Funktionsstörungen oder zur Kompensation der vorliegenden Störungen
  • neuropsychologische Supervision der beruflichen Wiedereingliederung
  • Beratung von Angehörigen

Systemische Therapie und Beratung

Systemische Therapie ist ein eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren, das in unterschiedlichen Settings als Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie praktiziert wird. Seit Beginn der 80er Jahre entwickelte sie innerhalb des Feldes der klassischen Familientherapie, indem sie sich über Fragen von Familienstruktur und -dynamik hinaus stärker an systemisch-konstruktivistischen Grundideen orientierte.

  • Ein kontextuelles Verständnis von individuellen und zwischenmenschlichen Symptomen, Störungen und Problemen.
  • Die Einsicht, dass Probleme grundsätzlich in kommunikativen Prozessen „hergestellt“ und aufrecht erhalten werden.
  • Therapie und Beratung können keine gezielten Verhaltensänderungen von außen herbeiführen, sondern stellen nur ein Anregungspotential für die Selbstveränderung dynamischer, selbstorganisierter sozialer Systeme dar.
  • Es wird vordringlich nach Ressourcen gefragt und in diesen nach Ansatzpunkten für Lösungen gesucht.
    Wenn nötig und hilfreich, können auch Außenstehende, etwa Überweiser, andere Auftraggeber etc. in die therapeutische Kooperationsbeziehung einbezogen werden.
  • Allen Beteiligten in einem solchen Kooperationsnetzwerk wird mit einer wertschätzenden Haltung begegnet.

Der Ausgangspunkt der Systemischen Therapieprozesse liegt nicht in einseitigen diagnostischen Beurteilungen, sondern in der möglichst genauen Passung von Erwartungen und Aufträgen seitens der KlientInnen sowie den Möglichkeiten und Angeboten der TherapeutInnen. Die therapeutische Beziehung ist durch einen öffnenden Dialog gekennzeichnet, der einerseits Respekt gegenüber der Autonomie von Menschen und andererseits „Respektlosigkeit“ gegenüber bisherigen Annahmen und Einschränkungen umfasst.

Die Systemische Therapie und Beratung hat eine Vielzahl von Methoden hervorgebracht („zirkuläre Fragen“, Reflecting Team, Skulpturen usw.), die geeignet sind, Neugier und Interesse für Veränderungsprozesse zu wecken.

Quelle: systemische-gesellschaft.de/systemischer-ansatz/arbeitsbereiche/systemische-therapie-u-beratung/

Kontaktinfos

Dipl.-Psych. Stephan Stolz

Psychologischer Psychotherapeut

Praxis für Psychotherapie
Marktplatz 9d
85092 Kösching

Fon: +49(0) 8456 / 9 67 88 01
Fax: +49(0) 8456 / 9 67 88 02

koesching@praxis-stephanstolz.de

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